Sattelschmerzen beim Radfahren? So wirst du sie endlich los!
Jeder von uns kennt’s: Die erste längere Ausfahrt nach der Winterpause, nach einer Verletzung oder einfach nach einer längeren Off-Season – und zack, der Hintern meldet sich.
Pochschmerzen, Reibung, Druckstellen. Extrem nervig, aber meistens absolut normal.
Doch was, wenn die Schmerzen nicht weggehen, obwohl du wieder regelmäßig fährst?
Genau darum geht’s in diesem Artikel: Die 5 wichtigsten Stellschrauben, mit denen du Sattelschmerzen zuverlässig loswirst – ohne Hokuspokus, dafür mit klaren Praxis-Tipps.
1. Der Klassiker: Die richtige Radhose (Bibshorts)
Bevor wir überhaupt über Cremes oder Sättel sprechen:
Fährst du mit guten Bibshorts?
Eine Bib hat ein hochwertiges, anatomisch geformtes Sitzpolster, das Druck verteilt und Reibung reduziert.
Mehr Polsterung ≠ immer besser, aber: Gar keine Polsterung? Garantiert Schmerzen.
Mein Tipp:
• Lieber eine gute Hose als drei billige.
• Bei langen Touren gerne auf höherwertige Polster achten (Endurance-Modelle).
Wenn dein Hintern nach 2–3 Fahrten mit Bibshorts immer noch weh tut → weiter zum nächsten Punkt.
2. Sattelhöhe & Einstellung: Der häufigste Fehler überhaupt
Sattelschmerzen entstehen oft nicht wegen des Sattels –
sondern wegen der falschen Position.
Checkliste für eine erste Selbstkontrolle:
• Sattelhöhe: zu hoch → dein Becken kippt → Reibung.
• Sattel zu niedrig: zu viel Druck → Taubheit & Schmerzen.
• Sattelneigung: minimal nach vorne oder komplett waagrecht – aber niemals nach hinten.
• Sattelposition (vor/zurück): beeinflusst Druckzonen massiv.
Wenn deine Position nicht stimmt, bringt auch die beste Creme nichts.
Falls du unsicher bist: Ich verlinke dir in meinem Video die Anleitung zur richtigen Sitzhöhe.
3. Passt die Rahmengröße überhaupt zu dir?
Viele fahren Rahmen, die ihnen nie richtig passen können.
Was passiert dann?
• Der Druck liegt an der falschen Stelle.
• Der Sattel “funktioniert” nicht so, wie er soll.
• Du kompensierst mit der Hüfte → Reibung & Schmerzen.
Kurz gesagt:
Rahmen zu groß → du rutschst zu weit nach hinten.
Rahmen zu klein → du sitzt zu kompakt & kippst nach vorne.
Wenn du gerade neu ins Hobby eingestiegen bist oder dein Rad gebraucht gekauft hast:
Einmal die Geometrie checken!
4. Gesäßcreme – das unterschätzte Tool
Wenn Bibshorts & Setup passen, du aber nach wie vor Probleme hast,
kann Gesäßcreme einen riesigen Unterschied machen.
Vorteile:
• Reduziert Reibung
• Pflegt die Haut
• Beugt Scheuerstellen & offenen Stellen vor
• Perfekt für lange Ausfahrten oder Rennen
Achte darauf, dass es wirklich eine spezifische Chamois Cream ist – keine Bodylotion & kein Melkfett.
Beliebte Modelle habe ich dir im Video eingeblendet.
Für viele ist das schon die Lösung.
5. Der Sattel selbst: Breite ≠ egal!
Wenn du bis hierher alles überprüft hast und der Hintern immer noch streikt,
wird es Zeit für Sattel-Breite, Form & Modell.
Grundregel:
Dein Sattel muss zu deinen Sitzknochen passen.
Zwei Wege zum perfekten Sattel:
A) Premium-Lösung: Bikefitting / Sattelfitting
• Deine Sitzknochen werden exakt vermessen
• Mehrere Sättel werden getestet
• Dein Rad wird perfekt eingestellt
→ Teurer, aber nahezu narrensicher.
B) DIY-Lösung: Sitzknochen selbst ausmessen
Du brauchst dafür nur:
• Ein Stück Pappe
• Einen Stuhl
• Einen Bleistift
So funktioniert’s:
1. Pappe auf den Stuhl legen
2. Dich draufsetzen & kurz fest “eindrücken”
3. Aufstehen → die Abdrücke deiner Sitzknochen markieren
4. Den Abstand messen
5. Bei Sattelherstellern passende Breite auswählen
6. Sattel testen
Manchmal reicht ein breiteres oder schmaleres Modell, um die Schmerzen komplett zu eliminieren.
Fazit: Sattelschmerzen sind lösbar – fast immer
In 90 % aller Fälle verschwinden die Probleme durch:
1. gute Bibshorts
2. richtige Sattelhöhe
3. passenden Rahmen
4. Gesäßcreme
5. passenden Sattel
Und klar: Wenn du’s ganz genau willst – ein Bikefitting richtet alles perfekt ein.











